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Die
Auferstehungshoffnung
Der Tod unser ärgster Feind
Wenn liebe, uns nahestehende Menschen plötzlich aus unserer Mitte
gerissen werden, dann empfinden wir diesen großen Verlust besonders
schmerzlich. In solch einer Stunde blicken wir gern in die Vergangenheit
zurück und denken an manch glückliche Stunde im Kreise derer,
die nun von uns gegangen sind. Wir erleben die ganze Tragweite und Wirklichkeit
des menschlichen Daseins und erfassen, was es bedeutet:
In 1. 3,19bMose heißt es
Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück.
Diese Gesetzmäßigkeit trifft uns alle in seiner ganzen Härte.
Wir beginnen zu begreifen, der Tod ist unser ärgster Feind, er ist
der Feind aller Menschen ohne Ausnahme. An dieser Schwelle erkennen wir
auch unsere totale Ohnmacht. Hier ist es aus mit unserer Kraft, mit unserer
Weisheit und jeglichem Einfluss. Der Tod ist ausnahmslos zu allen Menschen
durchgedrungen. Nicht nur kurz ist das Leben, es ist außerdem mit
viel Leid, Mühen und Enttäuschungen durchsetzt, gezeichnet von
oft schwerer Krankheit und dem sicher folgenden Tod.
Durch Christus zum Leben
In der Tat, unsere heutige Welt gleicht einer großen Wartehalle
zum Abruf ins Grab. Keiner weiß, wann er gerufen wird, doch gehen
muss jeder, es gibt keine Ausnahme. Ist so gesehen unser Dasein lebenswert?
Inmitten dieser, menschlich gesehenen Trost- und Aussichtslosigkeit streckt
uns Christus die Hand entgegen. Er lässt uns durch Paulus sagen:
Röm. 5,18
(18)Wie nun durch die Sünde des Einen die Verdammnis über alle
Menschen gekommen ist, so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen für
alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt.
Phil. 3,8-11
(8)Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwenglichen
Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen ist mir das alles
ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, damit ich Christus
gewinne
(9)und in ihm gefunden werde, dass ich nicht habe meine Gerechtigkeit,
die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus kommt,
nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott dem Glauben zugerechnet wird.*
*Wörtlich: » ... die Gerechtigkeit von Gott aufgrund des Glaubens.«
(10)Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und
die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleichgestaltet werden,
(11)damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten.
Den Korinthern schrieb Paulus:
1. Kor. 15,21-22
21 Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch
einen Menschen die Auferstehung der Toten.
22 Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig
gemacht werden.
Die Stunde kommt
Eine Auferstehung, in diesem unserem heutigen irdischem Sterblichkeitsleibe
jedoch, wäre gewiss nicht die ersehnenswerte Lösung. Paulus
schrieb darum:
1.Kor 15,50-55
Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich
Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben
die Unverweslichkeit.
(51)Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen,
wir werden aber alle verwandelt werden;
(52)und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten
Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferstehen
unverweslich, und wir werden verwandelt werden.
(53)Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies
Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit.
(54)Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und
dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt
werden das Wort, das geschrieben steht (Jesaja 25,8; Hosea 13,14): »Der
Tod ist verschlungen vom Sieg.
(55)Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?«*
*Luther übersetzte Vers 54b.55 nach anderer Überlieferung: »Der
Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle,
wo ist dein Sieg?«
Unsterblichkeit in einem neuen Leibe ohne Gebrechen, diese Verheißung
schildert Johannes in den Worten:
Offb. 21,3-5 (nach Menge)
3 Dabei hörte ich eine laute Stimme aus dem Himmel A rufen: »Siehe
da, die Hütte (oder: das Zelt =die Wohnstatt) Gottes ist bei den
Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein;
ja, Gott selbst wird unter ihnen sein
A) A.L.: vom Throne her.
4 und wird alle Tränen aus ihren Augen abwischen, und der Tod wird
nicht mehr sein, und keine Trauer, kein Klaggeschrei und kein Schmerz
wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.«
5 Da sagte der auf dem Thron Sitzende: »Siehe, ich mache alles neu!«
Dann fuhr er fort: »Schreibe! Denn diese Worte sind zuverlässig
und gewiss!«
Jesus Christus sprach nicht umsonst die an Bedeutung nicht zu übertreffenden
Worte:
Joh.5,28-29
28 Wundert euch nicht hierüber! Denn die Stunde kommt, in der alle,
die in den Gräbern ruhen, seine Stimme (=seinen Ruf) hören werden,
29 und es werden hervorgehen: die einen, die das Gute getan haben, zur
Auferstehung für das Leben, die anderen aber, die das Böse betrieben
haben, zur Auferstehung für das Gericht.
Gottes Auferstehungsmacht unter Beweis gestellt
Jesus wusste, dass viele Menschen seiner Tage den Auferstehungsglauben
in Frage stellten. Er wirkte deshalb Wunder, indem er nicht allein Kranke
heilte, sondern auch Tote auferweckte. Viele kamen durch diese persönlichen
Erlebnisse zum Glauben.
Joh. 11,41-45
(41)Da hoben sie den Stein weg. Jesus aber hob seine Augen auf und sprach:
Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.
(42)Ich weiß, dass du mich allezeit hörst; aber um des Volkes
willen, das umhersteht, sage ich's, damit sie glauben, dass du mich gesandt
hast.
(43)Als er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm
heraus!
(44)Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen
und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch.
Jesus spricht zu ihnen: Löst die Binden und lass ihn gehen!
(45)Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was
Jesus tat, glaubten an ihn.
Jesu Macht wurde so bewiesen und die durch Augenzeugen beglaubigten Begebenheiten
schriftlich für die Nachwelt festgehalten.
Lk. 1,1-4
(1)Viele haben es schon unternommen, Bericht zu geben von den Geschichten,
die unter uns geschehen sind,
(2)wie uns das überliefert haben, die es von Anfang an selbst gesehen
haben und Diener des Worts gewesen sind.
(3)So habe auch ich's für gut gehalten, nachdem ich alles von Anfang
an sorgfältig erkundet habe, es für dich, hochgeehrter Theophilus,
in guter Ordnung aufzuschreiben,
(4)damit du den sicheren Grund der Lehre erfahrest, in der du unterrichtet
bist.
Das Wunder der Auferstehung
Der Gedanke an eine Auferstehung ist so einmalig faszinierend und einmalig,
dass wir ihn gar nicht in seiner ganzen Tragweite zu erfassen vermögen.
Es ist darum auch richtig und wichtig, von einem Wunder der Auferstehung
zu sprechen. Bekanntlich ist ja alles ein Wunder, wofür der Mensch
keine Erklärung zu geben vermag. So, wie wir heute Dinge für
selbstverständlich betrachten, die man noch vor 20, 50 oder 100 Jahren
für absolut unmöglich hielt, so wird auch die verheißene
Auferstehung der Toten eine universelle Erfüllung finden[
Die Reihenfolge der Auferstehung
Doch wann kommen die Toten wieder? Paulus schrieb darüber:
1. Kor. 15,23-26 (nach Menge)
23 ein jeder aber in seiner besonderen Abteilung: als Erstling Christus,
hierauf die, welche Christus angehören, bei seiner Ankunft (=Wiederkunft),
24 danach das Ende (oder: Endergebnis =der Abschluss), wenn er Gott [und]
dem Vater das Reich (oder: Königtum) übergibt, sobald er jede
(andere) Herrschaft und jede Gewalt und Macht vernichtet hat;
25 denn er muss als König herrschen, »bis er ihm alle Feinde
unter die Füße gelegt hat« (Ps 110,1).
26 Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod;
Zwischenbemerkung:
Viele Christen aus dem bibelgläubigen Bereich, darunter auch ich,
glaube an ein buchstäbliches Reich, das 1000 Jahre währt. Allerdings
nimmt diese Lehre im Neuen Testament keine so herausragende Stelle ein.
Letztlich geht es in der Bibel um die Gemeinschaft zwischen Gott und Mensch
bzw. Menschen, die uns durch Jesus Christus wieder möglich geworden
ist. Die tiefen des Evangeliums zu ergründen und auszuleben sollte
bei Christen im Zentrum stehen, nicht die Ergötzung an oder die Diskussion
um endzeitliche Detailfragen.
Jeder aber gelangt, so wie ich das verstehe, zur Auferstehung in seiner
besonderen Schar [Reihenordnung]. Zuerst ist Christus auferstanden [vor
nahezu 2000 Jahren]. Dann werden auferstehen, die Christus angehören,
wenn er wiederkommt [das ist zukünftig]. Darauf tritt der Schluss
(der Auferstehung) ein, und zwar dann, wenn er das Königreich [nach
den Tausendjahrzeiten der Wiederherstellung (Apg..3,20-21)] Gott dem Vater
übergeben wird.
Dan. 7,27
(27)Aber das Reich und die Macht und die Gewalt über die Königreiche
unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben
werden, dessen Reich ewig ist, und alle Mächte werden ihm dienen
und gehorchen.
Die anderen Toten aber wurden erst nach Ablauf der tausend Jahre wieder
lebendig wie uns Offb. 20,4-5 berichten.
Offb.20,4-5
(4)Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das
Gericht übergeben. Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren
um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen, und die nicht
angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen
hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten
mit Christus tausend Jahre.
(5) Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend
Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung.
Nur Trennung auf Zeit
Im Lichte des Buches der Bücher betrachtet, dürfen wir den
Verlust unserer "Lieben in Christus" nur als Trennung auf Zeit
betrachten. Denken wir daran, wenn wir im Gebet die Worte sprechen: "Dein
Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel also auch auf Erden",
dann sehnen wir die Zeit herbei, in der auf Erden alles seine Neuordnung
unter Christus finden wird, eingeschlossen die Beseitigung von Trauer
und Tod!
Anmerkung:
Die Bibelzitate aus revid. Lutherbibel, sonst Übersetzung angegeben.
Überarbeitet am 15.03.06
A. Schmidt (Basis W. Vetter)
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