aktualisiert am 2016-04-02

Die Auferstehungshoffnung


Der Tod unser ärgster Feind

Wenn liebe, uns nahestehende Menschen plötzlich aus unserer Mitte gerissen werden, dann empfinden wir diesen großen Verlust besonders schmerzlich. In solch einer Stunde blicken wir gern in die Vergangenheit zurück und denken an manch glückliche Stunde im Kreise derer, die nun von uns gegangen sind. Wir erleben die ganze Tragweite und Wirklichkeit des menschlichen Daseins und erfassen, was es bedeutet:
In 1. 3,19bMose heißt es
Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück.

Diese Gesetzmäßigkeit trifft uns alle in seiner ganzen Härte. Wir beginnen zu begreifen, der Tod ist unser ärgster Feind, er ist der Feind aller Menschen ohne Ausnahme. An dieser Schwelle erkennen wir auch unsere totale Ohnmacht. Hier ist es aus mit unserer Kraft, mit unserer Weisheit und jeglichem Einfluss. Der Tod ist ausnahmslos zu allen Menschen durchgedrungen. Nicht nur kurz ist das Leben, es ist außerdem mit viel Leid, Mühen und Enttäuschungen durchsetzt, gezeichnet von oft schwerer Krankheit und dem sicher folgenden Tod.

Durch Christus zum Leben

In der Tat, unsere heutige Welt gleicht einer großen Wartehalle zum Abruf ins Grab. Keiner weiß, wann er gerufen wird, doch gehen muss jeder, es gibt keine Ausnahme. Ist so gesehen unser Dasein lebenswert?
Inmitten dieser, menschlich gesehenen Trost- und Aussichtslosigkeit streckt uns Christus die Hand entgegen. Er lässt uns durch Paulus sagen:
Röm. 5,18
(18)Wie nun durch die Sünde des Einen die Verdammnis über alle Menschen gekommen ist, so ist auch durch die Gerechtigkeit des Einen für alle Menschen die Rechtfertigung gekommen, die zum Leben führt.

Phil. 3,8-11
(8)Ja, ich erachte es noch alles für Schaden gegenüber der überschwenglichen Erkenntnis Christi Jesu, meines Herrn. Um seinetwillen ist mir das alles ein Schaden geworden, und ich erachte es für Dreck, damit ich Christus gewinne
(9)und in ihm gefunden werde, dass ich nicht habe meine Gerechtigkeit, die aus dem Gesetz kommt, sondern die durch den Glauben an Christus kommt, nämlich die Gerechtigkeit, die von Gott dem Glauben zugerechnet wird.*
*Wörtlich: » ... die Gerechtigkeit von Gott aufgrund des Glaubens.«
(10)Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden und so seinem Tode gleichgestaltet werden,
(11)damit ich gelange zur Auferstehung von den Toten.

Den Korinthern schrieb Paulus:
1. Kor. 15,21-22
21 Denn da durch einen Menschen der Tod gekommen ist, so kommt auch durch einen Menschen die Auferstehung der Toten.
22 Denn wie sie in Adam alle sterben, so werden sie in Christus alle lebendig gemacht werden.

Die Stunde kommt

Eine Auferstehung, in diesem unserem heutigen irdischem Sterblichkeitsleibe jedoch, wäre gewiss nicht die ersehnenswerte Lösung. Paulus schrieb darum:
1.Kor 15,50-55
Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können; auch wird das Verwesliche nicht erben die Unverweslichkeit.
(51)Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden;
(52)und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.
(53)Denn dies Verwesliche muss anziehen die Unverweslichkeit, und dies Sterbliche muss anziehen die Unsterblichkeit.
(54)Wenn aber dies Verwesliche anziehen wird die Unverweslichkeit und dies Sterbliche anziehen wird die Unsterblichkeit, dann wird erfüllt werden das Wort, das geschrieben steht (Jesaja 25,8; Hosea 13,14): »Der Tod ist verschlungen vom Sieg.
(55)Tod, wo ist dein Sieg? Tod, wo ist dein Stachel?«*
*Luther übersetzte Vers 54b.55 nach anderer Überlieferung: »Der Tod ist verschlungen in den Sieg. Tod, wo ist dein Stachel? Hölle, wo ist dein Sieg?«

Unsterblichkeit in einem neuen Leibe ohne Gebrechen, diese Verheißung schildert Johannes in den Worten:
Offb. 21,3-5 (nach Menge)
3 Dabei hörte ich eine laute Stimme aus dem Himmel A rufen: »Siehe da, die Hütte (oder: das Zelt =die Wohnstatt) Gottes ist bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein; ja, Gott selbst wird unter ihnen sein
A) A.L.: vom Throne her.
4 und wird alle Tränen aus ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein, und keine Trauer, kein Klaggeschrei und kein Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.«
5 Da sagte der auf dem Thron Sitzende: »Siehe, ich mache alles neu!« Dann fuhr er fort: »Schreibe! Denn diese Worte sind zuverlässig und gewiss!«

Jesus Christus sprach nicht umsonst die an Bedeutung nicht zu übertreffenden Worte:
Joh.5,28-29
28 Wundert euch nicht hierüber! Denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gräbern ruhen, seine Stimme (=seinen Ruf) hören werden,
29 und es werden hervorgehen: die einen, die das Gute getan haben, zur Auferstehung für das Leben, die anderen aber, die das Böse betrieben haben, zur Auferstehung für das Gericht.

Gottes Auferstehungsmacht unter Beweis gestellt

Jesus wusste, dass viele Menschen seiner Tage den Auferstehungsglauben in Frage stellten. Er wirkte deshalb Wunder, indem er nicht allein Kranke heilte, sondern auch Tote auferweckte. Viele kamen durch diese persönlichen Erlebnisse zum Glauben.
Joh. 11,41-45
(41)Da hoben sie den Stein weg. Jesus aber hob seine Augen auf und sprach: Vater, ich danke dir, dass du mich erhört hast.
(42)Ich weiß, dass du mich allezeit hörst; aber um des Volkes willen, das umhersteht, sage ich's, damit sie glauben, dass du mich gesandt hast.
(43)Als er das gesagt hatte, rief er mit lauter Stimme: Lazarus, komm heraus!
(44)Und der Verstorbene kam heraus, gebunden mit Grabtüchern an Füßen und Händen, und sein Gesicht war verhüllt mit einem Schweißtuch. Jesus spricht zu ihnen: Löst die Binden und lass ihn gehen!
(45)Viele nun von den Juden, die zu Maria gekommen waren und sahen, was Jesus tat, glaubten an ihn.

Jesu Macht wurde so bewiesen und die durch Augenzeugen beglaubigten Begebenheiten schriftlich für die Nachwelt festgehalten.
Lk. 1,1-4
(1)Viele haben es schon unternommen, Bericht zu geben von den Geschichten, die unter uns geschehen sind,
(2)wie uns das überliefert haben, die es von Anfang an selbst gesehen haben und Diener des Worts gewesen sind.
(3)So habe auch ich's für gut gehalten, nachdem ich alles von Anfang an sorgfältig erkundet habe, es für dich, hochgeehrter Theophilus, in guter Ordnung aufzuschreiben,
(4)damit du den sicheren Grund der Lehre erfahrest, in der du unterrichtet bist.

Das Wunder der Auferstehung

Der Gedanke an eine Auferstehung ist so einmalig faszinierend und einmalig, dass wir ihn gar nicht in seiner ganzen Tragweite zu erfassen vermögen. Es ist darum auch richtig und wichtig, von einem Wunder der Auferstehung zu sprechen. Bekanntlich ist ja alles ein Wunder, wofür der Mensch keine Erklärung zu geben vermag. So, wie wir heute Dinge für selbstverständlich betrachten, die man noch vor 20, 50 oder 100 Jahren für absolut unmöglich hielt, so wird auch die verheißene Auferstehung der Toten eine universelle Erfüllung finden[

Die Reihenfolge der Auferstehung

Doch wann kommen die Toten wieder? Paulus schrieb darüber:
1. Kor. 15,23-26 (nach Menge)
23 ein jeder aber in seiner besonderen Abteilung: als Erstling Christus, hierauf die, welche Christus angehören, bei seiner Ankunft (=Wiederkunft),
24 danach das Ende (oder: Endergebnis =der Abschluss), wenn er Gott [und] dem Vater das Reich (oder: Königtum) übergibt, sobald er jede (andere) Herrschaft und jede Gewalt und Macht vernichtet hat;
25 denn er muss als König herrschen, »bis er ihm alle Feinde unter die Füße gelegt hat« (Ps 110,1).
26 Der letzte Feind, der vernichtet wird, ist der Tod;

Zwischenbemerkung:
Viele Christen aus dem bibelgläubigen Bereich, darunter auch ich, glaube an ein buchstäbliches Reich, das 1000 Jahre währt. Allerdings nimmt diese Lehre im Neuen Testament keine so herausragende Stelle ein. Letztlich geht es in der Bibel um die Gemeinschaft zwischen Gott und Mensch bzw. Menschen, die uns durch Jesus Christus wieder möglich geworden ist. Die tiefen des Evangeliums zu ergründen und auszuleben sollte bei Christen im Zentrum stehen, nicht die Ergötzung an oder die Diskussion um endzeitliche Detailfragen.

Jeder aber gelangt, so wie ich das verstehe, zur Auferstehung in seiner besonderen Schar [Reihenordnung]. Zuerst ist Christus auferstanden [vor nahezu 2000 Jahren]. Dann werden auferstehen, die Christus angehören, wenn er wiederkommt [das ist zukünftig]. Darauf tritt der Schluss (der Auferstehung) ein, und zwar dann, wenn er das Königreich [nach den Tausendjahrzeiten der Wiederherstellung (Apg..3,20-21)] Gott dem Vater übergeben wird.

Dan. 7,27
(27)Aber das Reich und die Macht und die Gewalt über die Königreiche unter dem ganzen Himmel wird dem Volk der Heiligen des Höchsten gegeben werden, dessen Reich ewig ist, und alle Mächte werden ihm dienen und gehorchen.

Die anderen Toten aber wurden erst nach Ablauf der tausend Jahre wieder lebendig wie uns Offb. 20,4-5 berichten.
Offb.20,4-5
(4)Und ich sah Throne, und sie setzten sich darauf, und ihnen wurde das Gericht übergeben. Und ich sah die Seelen derer, die enthauptet waren um des Zeugnisses von Jesus und um des Wortes Gottes willen, und die nicht angebetet hatten das Tier und sein Bild und die sein Zeichen nicht angenommen hatten an ihre Stirn und auf ihre Hand; diese wurden lebendig und regierten mit Christus tausend Jahre.
(5) Die andern Toten aber wurden nicht wieder lebendig, bis die tausend Jahre vollendet wurden. Dies ist die erste Auferstehung.

Nur Trennung auf Zeit

Im Lichte des Buches der Bücher betrachtet, dürfen wir den Verlust unserer "Lieben in Christus" nur als Trennung auf Zeit betrachten. Denken wir daran, wenn wir im Gebet die Worte sprechen: "Dein Reich komme, dein Wille geschehe wie im Himmel also auch auf Erden", dann sehnen wir die Zeit herbei, in der auf Erden alles seine Neuordnung unter Christus finden wird, eingeschlossen die Beseitigung von Trauer und Tod!


Anmerkung:
Die Bibelzitate aus revid. Lutherbibel, sonst Übersetzung angegeben.

Überarbeitet am 15.03.06
A. Schmidt (Basis W. Vetter)