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Wer nicht mit mir sammelt ...
Mit Jesus sammeln
Matth.12,30
Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich; und wer nicht mit mir sammelt,
der zerstreut.
Jesu Erklärung lässt uns vom positiven Aspekt her wissen, dass
das „Einsammeln“ von Menschen, die sich Jesus zuwenden wollen,
nur in Gemeinschaft mit ihm und für ihn erfolgen sollte. Der Herr
sprach auch die bekannten Worte:
Joh. 10,27
27 Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen
mir;
Wenn wir mit Jesus sammeln, so geht es nicht um eine Sammlung irgendwelcher
Menschen, die ein Gemeinschaftsbedürfnis schlechthin verspüren,
die sich irgendwo irgendwie wohlfühlen wollen, es geht allein um
Jesu Schafe, die er längst kennt und die hellhörig werden, sobald
sie seine Stimme hören. Jene „Würdigen“ (Matth.10,11)
verglich Jesus mit Schafen, die willig seine Nachfolge antreten.
Das Sammeln mit Jesus erfordert ein klares Bekenntnis zu ihm. Um uns herum
gibt es viele Konfessionen, viele Bekenntnisse, sie alle sammeln mit einem
unverkennbaren Eifer Menschen ein. Für wen sammeln sie, für
Christus oder für ihre Konfessionsgemeinschaft? Christen sammeln
allein für und mit Christus. Christen sind Bekenner im Sinne von
Matth.10,32. Dort lesen wir:
32 Wer nun mich bekennt vor den Menschen, den will ich auch bekennen vor
meinem himmlischen Vater.
Mit Jesus zu sammeln, Menschen für Christus zu gewinnen, muss der
persönliche und feste Entschluss eines jeden Christen sein. Dieser
Wunsch findet im Tun letztlich seine Verwirklichung. Ein solches, durch
die Tat verwirklichtes Verlangen entspricht der wahren Liebe zu Christus,
zu unserem himmlischen Vater und zu unseren Mitmenschen. Es ist heute
für uns die wunderbarste Sache der Welt, ein vollkommener Ausdruck
echter Liebe, wenn wir mit Christus sammeln und Menschen für ihn
gewinnen.
Wen das Herz drängt, wessen Herz voller Dankbarkeit, voll guter Dinge,
vollgepfropft mit kostbaren Wahrheiten ist, dem sprudelt der Mund davon
auch über (Matth.12,34,35). Christen können sich unmöglich
über Christus und seine gute Botschaft des Lebens in Schweigen hüllen
(Apg.4,20). Christ sein ist nicht Selbstzweck!
Wer mit Christus sammelt, vollzieht diesen Dienst in aller Sorgfalt, mit
ganzer Hingabe, ungeheuchelter Liebe und echter Herzlichkeit. Christen
geben im Dienste Christi ihr Bestes. Wo Christen mit Christus gemeinsam
sammeln, dort tritt unübersehbar der heilige Geist in Aktion. Paulus
bezeichnete solch tätige Christen als Empfehlungsbriefe Christi.
Wir lesen in:
2. Korinther 3,2-5
2 Ihr seid unser Brief, in unser Herz geschrieben, erkannt und gelesen
von allen Menschen!
3 Ist doch offenbar geworden, dass ihr ein Brief Christi seid, durch unsern
Dienst zubereitet, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist
des lebendigen Gottes, nicht auf steinerne Tafeln, sondern auf fleischerne
Tafeln, nämlich eure Herzen.
4 Solches Vertrauen aber haben wir durch Christus zu Gott.
5 Nicht dass wir tüchtig sind von uns selber, uns etwas zuzurechnen
als von uns selber; sondern das wir tüchtig sind, ist von Gott,
Wer mit Jesus sammelt, der hört das Wort nicht nur, er versteht
es auch und bringt Früchte hervor, ob dreißig-, sechzig- oder
hundertfältig (Matth.13,23).
Unterziehen wir uns noch von Zeit zu Zeit erneut einer Selbstprüfung
indem wir uns die Fragen stellen:
"Bin ich ein guter Hörer? Verstehe ich die inneren Zusammenhänge
der christlichen Botschaft? Bemühe ich mich Menschen für Christus
zu sammeln? Wie viele Menschen durfte ich mit und für Christus sammeln
helfen?"
Sicher wird uns die ehrliche Selbstbeantwortung dieser Fragen helfen,
die eigenen Mühen dort zu verstärken, wo wir offensichtlich
den von Christus gestellten Anforderungen noch nicht entsprechen.
Jesu Stimme sprechen
Jesu Stimme kann von den Menschen nur dann gehört werden, wenn sie
in geeigneter Form die Menschen erreicht. Das kann mündlich durch
die Verkündigung oder Zeugnis geschehen, durch unseren Lebenswandel,
durch die Überreichung einer bibelerklärenden Druckschrift,
durch persönliches Bibellesen der Suchenden, oder durch irgendein
anderes Kommunikationsmittel. Jesu Stimme ist die Stimme unverfälschter
Wahrheit (Joh.14,6). Reichen wir diese Wahrheit weiter, so sprechen wir
stellvertretend seine Stimme.
Die Weitergabe der reinen Wahrheit aber ist nur dann möglich, wenn
wir als Überbringer der guten Botschaft, diese zuerst selbst in ihrer
ganzen Fülle kennen und in ihren inneren Zusammenhängen erfasst
haben. Zeigen wir die Bereitschaft, jederzeit gut hinzuhören und
Gelerntes in die Tat umzusetzen, so werden wir nach Jesu Worten auch die
Wahrheit erkennen, die uns frei macht (Joh.8,32). Diese Wahrheit lässt
uns frei werden von jedem falschen Evangelium. Sie schenkt uns die Gewissheit,
die Sprache Jesu Christi zu sprechen.
Gottes Wort ist Wahrheit, in ihr geheiligt zu werden war Jesu große
Bitte (Joh. 17,17). Jesus sandte seine Jünger in diese Welt (Joh.17,18),
damit sie seine Stimme sprechen, seine Botschaft verkündigen (Mt.28,19-20).
Wenn wir Jesu Stimme zur Ehre Gottes deutlich und in klaren Worten erschallen
lassen, dann werden wir die Bestätigung von Joh.10,27 persönlich
erfüllt finden: "Meine Schafe hören auf meine Stimme; ich
kenne sie, und sie folgen mir nach". Selbst zu erleben, wie Menschen
den Weg zu Christus finden, wie sie sein Eigentum werden, um ihm für
alle Zeiten zu gehören, ist eines der beglückendsten Erlebnisse
unseres Wirkens für und mit Christus.
Kurz vor seiner Himmelfahrt versicherte Jesus seinen Vertrauten:
Apg. 1,8
8 aber ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch
kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa
und Samarien und bis an das Ende der Erde.
Haben wir die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, was sollte uns dann
noch hindern, in Jesu Namen zu sprechen?
Jesu Stimme hören
Nur wenn Jesu Stimme klar und deutlich gesprochen wird, kann sie auch
gehört werden. Christen reichen darum Jesu Stimme der Wahrheit durch
eine verständlich, ungeschönte und ungeschmälerte Verkündigung
weiter. Sie stellen sich ohne Versteckspiel dem Gewissensurteil aller
Menschen (2.Kor.4,2,3), handhaben das Schwert des Geistes äußerst
geschickt (Eph.6,17) und nehmen das Denken, unser Denken, im Gehorsam
unter Christus gefangen. Siehe dazu:
2.Kor.10,4-5
4 Denn die Waffen unsres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig
im Dienste Gottes, Festungen zu zerstören.
5 Wir zerstören damit Gedanken und alles Hohe, das sich erhebt gegen
die Erkenntnis Gottes, und nehmen gefangen alles Denken in den Gehorsam
gegen Christus.
Jesus beteuerte vor Pilatus, dass jeder Wahrheitsliebende auf seine Stimme
hört. Wir lesen seine Worte:
Joh. 18,37
37 Da fragte ihn Pilatus: So bist du dennoch ein König? Jesus antwortete:
Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und in die Welt
gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist,
der hört meine Stimme.
Sprechen wir Jesu Stimme der Wahrheit, so klopfen wir stellvertretend
für ihn an die Türen der Menschen. Jeder Mensch der die göttlichen
Wahrheit annehmen möchte, wird seine Herzenstür öffnen
und Jesus eintreten lassen.
Offb. 3,20
20 Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine
Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen
und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.
Jesus sagt dazu:
Matth. 25,35,40
35 Denn ich bin hungrig gewesen, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich
bin durstig gewesen, und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein
Fremder gewesen, und ihr habt mich aufgenommen.
40 Und der König wird antworten und zu ihnen sagen: Wahrlich, ich
sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern,
das habt ihr mir getan.
Jesus wird aber auch jenen Menschen sagen, die nicht auf seine Stimme
hören wollten:
Matth. 25,43-45
43 Ich bin ein Fremder gewesen, und ihr habt mich nicht aufgenommen. Ich
bin nackt gewesen, und ihr habt mich nicht gekleidet. Ich bin krank und
im Gefängnis gewesen, und ihr habt mich nicht besucht.
44 Dann werden sie ihm auch antworten und sagen: Herr, wann haben wir
dich hungrig oder durstig gesehen oder als Fremden oder nackt oder krank
oder im Gefängnis und haben dir nicht gedient?
45 Dann wird er ihnen antworten und sagen: Wahrlich, ich sage euch: Was
ihr nicht getan habt einem von diesen Geringsten, das habt ihr mir auch
nicht getan.
Zu welcher Gruppe wollen wir dazugehören?
Die nicht mit Jesus sammeln
Das Gleichnis vom Sämann erläuterte Jesus wie folgt:
Matth. 13,18-22
Die Deutung des Gleichnisses vom Sämann
18 So hört nun ihr dies Gleichnis von dem Sämann:
19 Wenn jemand das Wort von dem Reich hört und nicht versteht, so
kommt der Böse und reißt hinweg, was in sein Herz gesät
ist; das ist der, bei dem auf den Weg gesät ist.
20 Bei dem aber auf felsigen Boden gesät ist, das ist, der das Wort
hört und es gleich mit Freuden aufnimmt;
21 aber er hat keine Wurzel in sich, sondern er ist wetterwendisch; wenn
sich Bedrängnis oder Verfolgung erhebt um des Wortes willen, so fällt
er gleich ab.
22 Bei dem aber unter die Dornen gesät ist, das ist, der das Wort
hört, und die Sorge der Welt und der betrügerische Reichtum
ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht
Immer wieder begegnen uns Menschen, die zwar das Wort Gottes, die Worte
Jesu hören, sie aber aus den verschiedensten Gründen nicht festhalten.
Sie lernen zwar immerfort, doch gelangen sie niemals zur Erkenntnis der
Wahrheit. Siehe:
2.Tim.3,7
7 die immer auf neue Lehren aus sind und nie zur Erkenntnis der Wahrheit
kommen können.
Sie lassen sich gewissermaßen nur auf der Oberfläche berieseln,
bei ihnen dringt das Wort nicht ins Herz. Selbst wenn jene für längere
Zeit eine christliche Gemeinde besuchen, kommt es ihnen doch nie ernstlich
in den Sinn, mit Christus zu sammeln, sie bleiben inaktiv. Solche Menschen
sind fruchtlos wie Ähren ohne Körner. Fruchtlose Menschen kennen
auch keine geistgewirkten Gespräche. Der Inhalt ihrer Unterhaltungen
umfasst im wesentlichen unbiblische Argumentationen zu biblischen Inhalten,
manchmal auch seichte moderne bzw. postmoderne Theologie. Durch diese
Gespräche wird die Gemeinde nicht gestärkt und auferbaut. Sie
stehlen den Brüdern und Schwestern viel kostbare Zeit für nichtige
Dinge, die ihnen selbst zwar äußerst wichtig erscheinen und
eine gewisse Befriedigung bringen, sofern es ihnen gelingt, taktvolle
Zuhörer zu finden, der Gemeinde selbst aber bleiben sie mehr eine
Belastung, eine Bürde.
Glieder von Gemeinden, die untätig bleiben bzw. ein falsches Evangelium
verkünden, indem sie Gottes Interessen nicht an die erste Stelle
setzen (Matth.6,33; Lk.12,31), laufen größte Gefahr, das den
Christen gesteckte Ziel nie zu erreichen.
Nehmen wir die Worte Jesu ernst!
"... wer nicht mit mir sammelt, der zerstreut“.
Anmerkung:
Die Bibelzitate aus revid. Lutherbibel
Überarbeitet am 26.01.06
A. Schmidt (Basis W. Vetter)
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