aktualisiert am 2016-04-02

Gott wohlgefälliger Gehorsam


Bei diesem Titel stellt sich unwillkürlich die Frage: Kann es denn einen Gehorsam Gott gegenüber geben, der Ihm nicht wohlgefällig ist?
Gehorsam ist schließlich eine christliche Tugend, auch wenn sie in unserer heutigen Zeit nicht unbedingt zu den besonders erstrebenswerten zählt.
Die Bibel, Gottes Wort, gibt hier ganz klare Antworten. Zunächst zieht sie eine ganz klare Grenze, was den Gehorsam Menschen gegenüber betrifft - in Apostelgeschichte 5,29 steht: „Petrus und die Apostel aber antworteten und sprachen: Man muss Gott mehr gehorchen als Menschen!“ Gottes Gebote haben Vorrang vor den Gesetzen der Menschen. Aber auch die Autorität von Menschen ist nur dann wirklich legitim, wenn sie von Gott eingesetzt wurde - wie etwa bei dem Gebot, dass die Kinder ihren Eltern gehorsam sein sollen (Epheser 6,1), oder den obrigkeitlichen Gewalten untertan zu sein (Römer 13,1) - und nicht von Menschen angemaßt. Diese von Gott verliehene Autorität ist natürlich auch mit einer besonderen Verantwortung verbunden. Eine Autorität, die sich Menschen nur anmaßen, ist Gott zuwider.

In der christlichen Versammlung gilt ähnlich wie in unserem Grundgesetz der Gleichheitsgrundsatz - nur noch etwas konsequenter. In Matthäus 23,8-12 steht: „Ihr aber, lasst ihr euch nicht Rabbi nennen; denn einer ist euer Lehrer, ihr alle aber seid Brüder. Ihr sollt auch nicht jemand auf der Erde euren Vater nennen, denn einer ist euer Vater, der in den Himmeln ist. Lasst euch auch nicht Meister nennen; denn einer ist euer Meister, der Christus. Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein. Wer irgend aber sich selbst erhöhen wird, wird erniedrigt werden; und wer irgend sich selbst erniedrigen wird, wird erhöht werden.“ Wir sehen also in aller Deutlichkeit, dass in der christlichen Versammlung kein Mensch das Recht hat, von einem anderen Menschen „Gehorsam" einzufordern. Dieses Recht gebührt allein dem Christus, von dem der Vater ausdrücklich gesagt hat: „Auf den sollt ihr hören" (Matthäus 17,5), und den er als einzigen und alleinigen Mittler zwischen sich und den Menschen eingesetzt hat (1 Timotheus 2,5)! Es sind auch keine „Untervermittler" zwischen den Menschen und dem Christus nötig, da er selbst versprochen hat: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, bin ich mitten unter ihnen!" (Matthäus 18,20)

Doch was ist nun ein Gott wohlgefälliger Gehorsam?

In Anbetracht der Heiligkeit Gottes kann dies nur ein vollkommener Gehorsam gegenüber seinem Gebot sein. Kann nun irgendein Mensch diesem Anspruch gerecht werden? Die Bibel sagt eindeutig und unmissverständlich: Nein. In Römer 3,10 steht „Es ist keiner gerecht, auch nicht einer", und in Vers 23: „Es ist kein Unterschied: Alle haben gesündigt und ermangeln der Herrlichkeit Gottes"!
Wie will ich nun aber vor Gott bestehen, wenn ich nicht diesen wohlgefälligen, weil vollkommenen Gehorsam erbringen kann? Dies geht nur, wenn ein anderer mir diese Gerechtigkeit gibt.
So sind wir wieder bei Jesus Christus, denn von ihm sagt der Vater: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe" (Matthäus 17,5), und „An der Arbeit seiner Seele wird er sich satt sehen" (Jesaja 53,11). Jesus ist der einzige, der in vollkommener und daher wirklich in Gott wohlgefälliger Weise gehorsam war. Gott ist bereit, diese Gerechtigkeit des Christus stellvertretend jedem Menschen zuzurechnen, der dafür auf die Anrechnung der eigenen „Rechtschaffenheit" verzichtet: „... und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christo Jesu ist; welchen Gott dargestellt hat zu einem Gnadenstuhl durch den Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht Gottes; zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, dass er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesum ist.“ (Römer 3,24-26) und „Denn dies ist der Wille meines Vaters, dass jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tage." (Johannes 6,40) und „Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, dass ihr an den glaubet, den er gesandt hat.“ (Johannes 6,49).

Lieber Leser,
es gäbe zu diesem Thema noch viel mehr zu sagen, aber dies ist im Kern das Wichtigste: Setzen Sie ihr ganzes Vertrauen auf den Mittler, den der Vater im Himmel eingesetzt hat, und auf sonst niemanden. Gehen Sie sogar eine persönliche Beziehung zu diesem Mittler ein, denn nur die führt zum Vater (Johannes 1,12 und Johannes 14,6).

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