aktualisiert am 2016-04-02

Die letzte Generation (4)

"DIESE GENERATION" - WEN MEINTE CHRISTUS DAMIT?

Welche Generation meinte Christus und wen die WT-Gesellschaft? Die Beantwortung dieser Frage, ist der Schwerpunkt dieser gesamten Darlegung. Der Leser wird in den folgenden Versionen erkennen, daß die Methode der Terminverschiebungen weitergeführt wurde. Die "fortwährende Erkenntnis der Zeugen Jehovas" macht dabei noch immer dieselben Purzelbäume macht wie früher.

In der WT- Ausgabe 1.Nov. 1995, erscheint eine unübersehbare Lehrveränderung des GENERATIONSBEGRIFFS. Das dürfte der Höhepunkt aller bisherigen WT-Irritationen sein. Wir hoffen, daß den Zeugen Jehovas mit dieser "neusten Version" endlich die Augen aufgehen.
Im Folgenden werden ebenfalls die vorangegangenen Puplikationen den nachfolgenden gegenübergestellt, damit die ständigen Wandlungen des Generationsbegriff erkannt werden. Wir beginnen mit:

WT-AUSGABE 1.AUG.1967 / S.454. Zitat:
"Nach den Worten Jesu soll "diese Generation", die den Beginn dieser Zeitperiode, das Jahr 1914 erlebt, auch deren Ende erleben. Die Generation, die im Jahre 1914 alt genug war, um die erwähnten Ereignisse mit Verständnis zu verfolgen, ist nicht mehr ganz jung....Jesus zeigt jedoch, daß Angehörige "dieser Generation" noch leben würden, wenn dieses böse System der Dinge im Himmel und auf der Erde vergehen würde." - Es hieß darin weiter:
"Im Herbst des Jahres 1975 laufen interessanterweise 6000 Jahr Menschheitsgeschichte ab. Wird es der Zeitpunkt für Gottes Vernichtung der Bösen und der Beginn der Tausendjahrherrschaft seines Sohnes Jesus Christus sein?"

Ein Jahr später:
WT- AUSGABE 1.MÄRZ 1968 / S.143:
"Jesus gebrauchte den Ausdruck diese Generation aber, um eine sehr begrenzte Zeit zu kennzeichnen, nämlich die Lebensspanne einer Generation von Menschen, die zu einer Zeit leben würden. in der gewisse weltbewegende Dinge geschehen solten. Gemäß Ps.90,10 kann diese Lebenspanne siebzig oder auch achtzig Jahre betragen."

Parallel zu diesen Versionen erschien im Organisationsblatt der Zeugen Jehovas eine aufrüttelnde Parole. Diese Schrift beschwor geradezu ihre Leser zu höchster Aktivität.

KÖNIGREICHSDIENST / April 1968:
"In Anbetracht der kurzen verbleibenden Zeit....Bedenkt, liebe Brüder, daß nur noch ungefähr 90 Monate verbleiben, bis 6000 Jahre der Existenz des Menschen hier auf Erden voll sind."

Eine große Erwartung erfaßte die Glieder der Oraganisation für das Jahr '75. Flan- kierend dazu wurden Vorträge gehalten mit dem Thema:
"WER WIRD IN DEN 1970 er JAHREN DIE WELT BESIEGEN?"

Brooklyn wußte sehr wohl, wie es "das Fußvolk" *) in Bewegung setzten mußte. Zu Tausenden waren Jehovas Zeugen bereit, aufgrund der hochgestochenen Parolen, Beruf und Studien aufzugeben und ihre ersparten Mittel für einen vermehrten Predigt-dienst einzusetzen. Viele von ihnen erlitten nach 1975 nicht nur Schiffbruch in ihrem Glauben, sondern gerieten in finanzielle Not. Sie hatten im guten Glauben Ihr Leben und ihre Berufsziele manipulieren lassen. In den Kreisen der heutigen Zeugen Jehovas wird das bestritten.
*) Eine vom höchsten WT-Kremium benutzte Bezeichnung für die "unteren Grade" / s. R.Franz "Gewissenskonflikt" /S.71)

Noch im Frühjahr des Jahres `75 war man sehr siegessicher.
WT- AUSGABE 15.März 1975 / S. 139 /Abs. 29:
"Heute in dem kritischen Jahr 1975 kann mit Recht gefragt werden: Hat der Höchste, der Gott der Prophezeiungen, sich einen Namen gemacht? Die Antwort ist ein eindeutiges Ja. Durch wen hat er sich einen Namen gemacht? Weder durch die Christenheit noch durch das Judentum, sondern durch Jehovas christliche Zeugen."

Geschickterweise - nämlich erst fünf Jahre später, nachdem das Debakel von 1975 an Brisanz verloren hatte, ließ die WT-Gesellschaft die Katze aus dem Sack und versuchte die durch die Fehlprognose geschlagenen Wunden mit billigen Plastern zu heilen. Wie? Dazu:
WT- AUSGABE 15.JUNI 1980 / S.17:
"In der Neuzeit hat ein solcher Eifer, der an und für sich lobenswert ist, dazu geführt, daß man versucht hat, für die ersehnte Befreiung von Leiden und Problemen, die die Menschen überall auf Erden plagen, ein Datum festzusetzen....es wurden erhebliche Erwartungen bezüglich des Jahres 1975 geweckt....andere Erklärungen veröffentlicht die durchblicken ließen, daß die Erfüllung solcher Hoffnungen in jenem Jahr eher wahrscheinlich als nur möglich sei."

Obwohl die WT-Gesellschaft offen zugab, bezüglich 1975 erhebliche Erwartungen erzeugt und durch ihre Hypothesen sinnlose Hoffnungen geweckt zu haben, wird das von Jehovas Zeugen heut bestritten.

Es ist zynisch und unverfroren, daß bereits 1980 im Hauptquartier der Zeugen Jehovas, unmittelbar nach dem Debakel von 1975, ein erneuter Vorschlag zur Veränderung des Generationsbegriff zu (Matth.24,34) aus der Schublade hervorgezogen wurde, der besagte: Man solle den Generationsbegriff nicht mehr mit dem 1914 in Verbindung bringen, sondern auf das Jahr 1957 anwenden.

Die Begründung dafür war, daß in jenem Jahr die Raumfahrt begonnen habe, indem der russische Sputnik in die Erdumlaufbahn geschossen worden war. Damit erfülle sich (Matth24.29). Man stellte lakonisch fest:
"Dann würde sich der "diese Generation" auf heute lebende Menschen beziehen, die 1957 in einem verständigen Alter wären."
Dieser nie veröffentlichte Vorschlag, ist der beste Beweis dafür, daß man in Broolyn
selbst nicht an das glaubt, was man von anderen zu glauben erwartet. Es zeugt von leichtfertigem Umgang mit Gottes Wort.
Der Aussteiger Raymond Franz, langjähriges Glied der WT-Führung, war dabei, als das "WT-Komitee des Vorsitzenden diesen "phantastischen"(!) Antrag einbrachte. (s."Gewissenskonflikt" /R.Franz./S.210-11) Er traf die begründete Feststellung:
"Diese Lehre muß nicht nur in Frage gezogen werden, sondern sie muß als das bloßgestellt werden, was sie ist: als eine schädliche, Gott entenehrende Lehre."
(aus: GEWISSENKONFLIKT /S.322 / R.Franz)

Und wiederum - man hält es nicht für möglich - wenige Jahre später, erschien ein erneuter Vorschlag in den Publikationen zum Genrationsbegriff. Diesmal nach absolut "wissenschaftlichen Erkenntnissen". Dazu:
ERWACHET-AUSGABE 22.OKT.1984 / S.4 U.5
"Geschichtsprofessor Robert Wohl gab in seinem Buch "The Generation of 1914" folgende ungewöhnliche Definition: "Eine historische Generation wird nicht durch ihre chronologischen Grenzpunkte oder -linien definiert. Sie ist kein datierter Zeitabschnitt aufgrund "wissenschaftlicher Erkenntnisse" nach Geschichtsprofessor R. Wohl, sei eine "Generation" nicht durch ihre chronologischen Grenzpunkte definiert. Sie sei kein datierter Zeitabschnitt,"

Selbst in dem Wörterbuch zum Neuen Testament von Walter Bauer, das seit Jahrzehnten existiert, entdeckt man ganz "plötzlich" den Generationsbegriff, wie ihn R.Wohl interpretiert (S.308/ u. "genea":- "d. Reihe d. gleichzeitig geborenen d. Generation, d. Zeitgenossen."

Mit diesen "Neuentdeckungen"(!) versucht die WT-Gesellschaft erneut "Zeit zu schinden" und sich aus der Affäre zu ziehen indem sie "klugerweise" feststellt:
"Wenn Jesus den Begriff "Generation" in diesem Sinn gebrauchte und wir ihn auf das Jahr 1914 an wenden, dann sind diejenigen, die damals Babys waren, heute 7o Jahre oder älter." (s.obige ERWACHET Ausgabe)

Dann allerdings, so konstatierte man, beginnt die Weltkriegsgeneration nicht erst mit
10 -12 Jährigen, sondern bereits mit den Neugeborenen. Dies würde bedeuten, daß sie ihr biblisches Alter von 8o Jahren erst im Jahre `94 /95 erreicht hätten.
Hierzu ein Kommentar von R. Franz (Gewissenskonflikt / S. 330) der bereits 1980 feststellt:
"Irgendwann einmal wird man die Lehre von der "Generation" von 1914 nicht mehr aufrecht erhalten können, ohne sich völlig unglaubwürdig zu machen."
Dieser Zeitpunkt ist erreicht. -
Das Jahr 1995 wird bei Tausenden von Zeugen Jehovas die Frage aufwerfen: Was ist nun mit dem Begriff "Generation"? Es wird bereits in den Reihen der Zeugen Jehovas darüber "diskutiert". Enthält der begriff für die Zeugen heute überhaupt noch prophetische Substanz? Wen meinte Christus in Wahrheit mit "diese Generation", daß sie nicht zu Ende gehen würde bis alles geschehen ist?
Solche und ähnliche Fragen stellen heute aufrichtige Zeugen Jehovas zwangsläufig. - Und was nun?

DIE ANTWORT KAM WIE IMMER (!)- "SPEISE ZUR RECHTEN ZEIT" (!).

Das Unglaubliche geschieht. - Nachdem die "ERWACHET- Version" von Okt. 1984 noch eine letzte Generationsfrist bis Oktober `94 möglich erscheinen ließ, fällt mit
1995 die letzte Hoffnung ins Wasser. Aber - hart gesotten durch eine fast 100 jährige Erfahrung mit "prophetischen Versuchsreihen", versucht der "Treue und verständige Sklave" (WT-Führung) einen allerletzten Winkelzug.
Mit der WT-Ausgabe vom 1.Nov. 1995 bekommen Jehovas Zeugen sprichwörtlich die "allerletzte Wegzehrung" mit auf den langen Weg in eine künftige Hoffnungslosigkeit. Mit welchem Zynismus der Generationsbegriff nochmals aufgewärmt wurde, ist unfaßbar. Hoffentlich begreifen Jehovas Zeugen mit dieser WT-Ausgabe 1.Nov. 1995, was man mit ihnen macht, mit wem sie es zu tun und wem sie ihr Leben anvertraut haben.

 

 

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